Wer seine Produkte oder Dienstleistungen im Internet verkaufen möchte, der braucht natürlich einen Onlineshop. Allerdings ist es selbstverständlich ein Unterschied, wie viele Seitenaufrufe die Website täglich erhält, wie viele Transaktionen erfolgen, wie umfangreich das Produktsortiment ist sowie die Beschaffenheit der angebotenen Produkte.

So kann es zwischen konfigurierbaren Glaskaraffen und digitalen Video-Downloads große Unterschiede in den System- und Serveranforderungen geben. Fragen Sie sich also auch, welche Sonderanforderungen Ihr Online Shop erfüllen muss.

Open Source eCommerce Lösungen decken ein breites Spektrum von vergleichsweise günstiger Basisfunktionalität bis hin zur maßgeschneiderten Großkonzern-Version an. Daher ist es essentiell sich erstmal Gedanken über die Anforderungen des Unternehmens sowie die der Kunden an den Shop zu machen. Damit einher geht auch die Budgetfrage, wie viel investiert werden soll und kann. Ein weiterer Gedanke ist die Frage, wer den Online Shop nach erfolgter Erstellung pflegen und aktualisieren soll. Wie groß sind die entsprechend benötigten Programmierkenntnisse? Alles in allem, ist die Shop-Wahl eine große und vor allem längerfristige Entscheidung, die individuell und projektbezogen erfolgen muss.
In  diesem Beitrag stellen wir Ihnen vier sehr gute Open Source Lösiungen und deren Eigenheiten vor.

Überblick der Open Source eCommerce Lösungen:

Magento

Der Superstar für mittelgroße bis große Unternehmen unter den eCommerce Lösungen ist ganz sicher Magento. Denn diese Open-Source-Plattform bietet alles, was ein professioneller Online-Shop mit unbegrenzten Erweiterungsmöglichkeiten braucht:

  • Schnelle und einfach zu bedienende Artikelverwaltung mit eigenen Attributen
  • Ein integriertes Content-Management-System zum Bearbeiten von Texten
  • Flexible Erweiterungsmöglichkeiten
  • Große Community
  • und vieles mehr

Magento eignet sich für verschiedene Shopsysteme und lässt sich problemlos und einfach an die jeweiligen individuellen Bedürfnisse des Benutzers anpassen. Allerdings sollte man im Auge behalten, dass das System relativ hohe Anforderungen an die Server stellt, ein weniger übersichtliches Design hat und kostenintensiv in der Anpassung und Erweiterung ist.
Magento ist in einer Open Source und einer On Premises Edition erhältlich, die zwar mehr Möglichkeiten bietet, aber auch signifikant teurer ist. Magento ist auch für den deutschen Markt geeignet. So bietet das Shopsystem die Möglichkeit mehrere Sprachen und Währungen zu verwenden.

Zur Implementierung des Shopsystems empfiehlt sich unbedingt der professionelle Service einer erfahrenen Agentur.

Firmenauftritte wie Fraport, Mont Blanc und Christian Louboutin basieren auf Magento.

Shopware

Eine der weit verbreiteten eCommerce Lösungen wurde in Deutschland entwickelt und bietet bereits in der Standardversion umfassende Funktionen. Das Onlineshop System Shopware kann auf ausgezeichnete Weise mit Hilfe von zusätzlichen Modulen erweitert werden und passt sich so wandelnden Bedürfnissen und eCommerce Wachstum hervorragend an.
Shopware ist in vier unterschiedliche Versionen erhältlich. Besonders praktisch ist, dass man bei Bedarf durch ein simples Upgrade in die höhere Version wechseln kann – Shopware ist somit eine der eCommerce Lösungen, die problemlos mit dem Business mitwachsen.

Das Backend ist sehr übersichtlich strukturiert. Bei der Einrichtung sollte man sich ebenfalls die Hilfe einer erfahrenen Agentur sichern.

Shopware wird von bekannten Unternehmen wie Euronics, L’Oréal und Gaastra mit Erfolg verwendet.

Oxid

Auch das Shopsystem Oxid ist speziell auf den deutschen Markt zugeschnitten. Oxid konzentriert sich auf Omnichannel-Strategien. Dieses System ist für verschiedene Shop Versionen geeignet (sowohl B2B- als auch B2C-Shops). Es lässt sich mit Hilfe von entsprechenden Modulen einfach erweitern und skalieren.

Hervorzuheben sind zudem die praktischen Schnittstellen zu Warenwirtschaftssystemen, Logistik- und Fulfillment-Dienstleister, wodurch eine optimale Bestellabwicklung gewährleistet ist.
Zudem können mehrere Sub Shops betrieben und verwaltet werden. Oxid hat einen eigenen Shop, in dem eine große Zahl an Erweiterungen geboten ist. Viele dieser Erweiterungen sind sogar kostenlos.

Wir raten ebenfalls dazu, professionelle Hilfe bei der Einrichtung des Onlineshops zu beauftragen.

Oxid wird von Unternehmen wie Porsche Design, Deutsche Post und Mercedes Benz bevorzugt.

WooCommerce

WooCommerce ist ein Plugin für die Open Source Lösung WordPress und zugleich das populärste und am häufigsten verwendete eCommerce Plugin für WordPress. Es wurde bis zum heutigen Zeitpunkt weltweit mehr als 40,5 Millionen Mal heruntergeladen.

Es ist leicht zu integrieren. Zudem lässt sich auch dieses Shopsystem problemlos erweitern und skalieren, so dass es mit Ihrem eCommerce mitwächst.

Ein weiteres Plus ist, dass WooCommerce sogar in eine Mobile App erweiterbar ist. Auf der Webseite von WooCommerce werden zahlreiche Erweiterungen für das Shopsystem angeboten – manche sogar kostenfrei.
Das spezielle WooCommerce German Market Plugin stellt die Rechtssicherheit in Deutschland und Österreich sicher. So enthält das Plugin unter anderem Vorlagentexte für die Versandkosten, Widerrufsbelehrung, AGB sowie für das Impressum, die nach deutschem Recht vorhanden sein müssen. Zudem hat es einige weitere Features zu bieten, wie zum Beispiel die versandkostenfreie Lieferung ab einem bestimmten Verkaufswert, oder einen Versandkostenhinweis für das Nicht-EU-Ausland.

WooCommerce Kunden sind beispielsweise All Blacks, Luvd, Xeroshoes, Zanerobe, Weber, Tokki und Pro4mance.

Fazit

Es gibt natürlich noch mehr als die vorgestellten vier eCommerce Lösungen, aber es sind sicherlich die bekanntesten Shops mit Open Source Version. Überdies sind die obengenannten Shopsysteme Magento, Shopware, Oxid und WooCommerce die am weitest verbreiteten Lösungen auf dem deutschen Markt.

Egal, für welche der vorgestellten eCommerce Lösungen Sie sich am Ende entscheiden, wichtig ist, dass Sie im Vorfeld alle Faktoren abwägen.

Ganz besonders wichtig ist, dass ein gutes System problemlos skalierbar und erweiterbar sein muss. Denn schließlich steckt man Geld, Zeit und Arbeit in das Projekt und es ist sehr ärgerlich, wenn dieses nach einer Weile auf seine Grenzen stößt und an neue Bedürfnisse oder Verkaufszahlen nicht anpassbar ist. Sie sollten deshalb sehr individuell an die Auswahl herangehen und sich wirklich Zeit nehmen, um das System zu finden, dass mit Ihrem Unternehmen wachsen kann. Ein Shop-Wechsel zu einem späteren Zeitpunkt kann schwer an Ressourcen und Nerven zehren.